Lilly Lindner

Nach der Ausstellung „99 Frauen und ich“ im Dezember 2013 lud der Vorstand der Stiftung, die das Frauenhaus unterstützt, zu dem diesjährigen Stiftungsabend Lilly Lindner zu einer Lesung ein. Beeindruckend zitierte die junge Autorin aus ihren Büchern „Bevor ich falle“ und „Splitterfasernackt“. Zwischendurch erfolgten kurze mit Musik untermalte Performancen, die die Zuschauer berührten und die Texte in ihren Aussagen bestärkte.

Lilly Lindner mit ihrem Partner bei der Lesung/Perfomance
Lilly Lindner mit ihrem Partner bei der Lesung/Perfomance

Wiederholter sexueller Missbrauch als Fünfjährige, die Zwänge der Magersucht, die Sucht sich selbst zu verletzen, der Entschluss zur Prostitution, das sind alles Erfahrungen, die Lilly Lindner hinter sich hat. Darüber schreibt sie, weil „die Worte immer in meinem Kopf waren“. „Ihre Sprache ist unverblümt, schockierend aber auch authentisch und glaubwürdig. In dem Lilly Lindner darüber schreibt, macht sie uns allen klar, dass Missbrauch und Gewalt mitten unter uns ist und schreckliche seelische Verletzungen verursacht“, so die Vorsitzende des Celler anonymen Frauenhauses Celle.

„Inzwischen ist die Arbeit des Frauenhauses in der Öffentlichkeit angekommen“, weiß Amei Wiegel, Vorsitzende des Frauenhauses. „KoKo können wir nun in die Liste unserer Spender aufnehmen, auf die wir auch nach über 30 Jahre Arbeit angewiesen sind.“

Großen Anklang fanden auch Lindners Lesungen an zwei Schulen im Landkreis. „Die Lehrkräfte an der OS Flotwedel haben die Lesungen inhaltlich vorbereitet und die SchülerInnen waren teilweise emotional sehr berührt, berichtet Katja Hufschmidt-Bergmann, Wiegels Stellvertreterin. „In Lachendorf war sogar ein Fernsehteam dabei.“