Schwere Wege

Jede und jeder von uns kennt das Gefühl, einen schweren Weg gehen zu müssen.

„Schwere Wege leicht machen“ ist eine gemeinschaftlich organisierte Kampagne der autonomen sowie verbandszugehörigen Frauenhäuser Deutschlands. Sie wurde am
8. März 2013 gestartet und lief für die Dauer eines Jahres. Ziel war, die Fachöffentlichkeit, Bevölkerung und besonders die Politik auf die problematische Finanzierungssituation der Frauenhäuser aufmerksam zu machen, zu sensibilisieren und zu aktivieren.

Die Finanzierung der Frauenhäuser ist derzeit uneinheitlich und erfolgt aus verschiedenen Quellen (Land/ Kommune/ Stadt). Frauen, die keinen Anspruch auf Sozialleistungen des Jobcenters haben (z.B. Studentinnen, EU-Bürgerinnen) wird dadurch eine Aufnahme in viele Häuser stark erschwert oder gar unmöglich gemacht. Frauen, die über ein Erwerbseinkommen verfügen, müssen sich an ihrem Aufenthalt im Haus beteiligen und werden dadurch finanziell entweder zusätzlich belastet oder zu einer aufstockenden Beantragung von Sozialleistungen gezwungen.

„Schwere Wege leicht machen“ wollte auf diesen Notstand aufmerksam machen und Entscheidungsträger_innen in der Politik zu der Herbeiführung einer Veränderung im Sinne der Schaffung einer gesetzlichen Grundlage bewegen.

Im Laufe des Jahres solidarisierten sich verschiedene Frauenrechtsorganisationen und –gruppen und unterstützten die Petition, so u. a. die Frauengruppe der Gewerkschaft der Polizei, die Ver.di-Frauen und der Deutsche Frauenrat. Insgesamt kamen über 20.000 Unterschriften zusammen. Im Rahmen einer Abschlussveranstaltung wurden sie an die drei stellvertretenden Bundestagspräsidentinnen Edelgard Bulmahn, Petra Pau und Ursula Schmidt übergeben.

Eine gesetzlich geregelte solide Grundfinanzierung ist derzeit leider nicht in Sicht. Wir hoffen, dass die Kampagne ihr Ziel erreicht und in der Öffentlichkeit zur Beachtung und Bewusstmachung des Problems beigetragen hat. Solange die tatsächliche Umsetzung jedoch noch auf sich warten lässt, werden wir weiterhin Kampagnen wie „Schwere Wege leicht machen“ unterstützen und u. a. dadurch einen Teil dazu beitragen, die Situation für von Gewalt betroffene Frauen zu einem Besseren zu wenden.

Zum Weiterlesen im Internet: http://www.schwerewegeleichtmachen.de

Foto von der Unterschriftenübergabe:
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